1. Name, Sitz, Anschrift und Gründungsjahr
2. Selbstverständnis, Ziele und Satzung
3. Finanzamt
4. Name und Funktion der Entscheidungsträger
5. Bericht über die Tätigkeit unserer Organisation
Allgemein
Im Allgemeinen war das Geschäftsjahr 2021 durch die fortdauernde Corona-Situation geprägt. Betriebsveranstaltungen sind vollständig ausgefallen, Versammlungen mussten kontaktfrei und digital organisiert werden, Hygiene- und Testmaßnahmen wurden verstärkt. Die Einsatzbereitschaft und das hohe Engagement aller hauptamtlichen Bereiche wurden durch Prämienleistungen, welche die Mitarbeiter in Geldform erhalten haben, gewürdigt.
Es erfolgte ein weiterer Schritt zur Anlehnung der Personalentgelte im Kita-Bereich an die Tarifentgelte des öffentlichen Dienstes (TVöD). Auch im Bereich des Rettungsdienstbetriebes wurden 2021 Angleichungsschritte vorgenommen, die den benötigten Fachkräftebedarf auch für die Zukunft sichernd flankieren sollen.
Im Folgenden wird ein Überblick über die wesentlichen Vorgänge in den einzelnen Bereichen des Vereins gegeben.
Bereich Geschäftsführung und Verwaltung
Am 31.12.2021 endete das Arbeitsverhältnis mit dem seit 2013 angestellten Geschäftsführer
- Herrn Oliver Lutz - auf eigenen Wunsch. Um einen nahtlosen Führungswechsel zu ermöglichen, wurde bereits zum 01.07.2021, Herr Jens Brauer, als neuer Geschäftsführer eingestellt.
Geprägt von Corona erschlossen sich neue Leistungsbereiche (Impfunterstützung beim Landkreis Vorpommern-Rügen mit einem Impfzentrum in Ribnitz-Damgarten, eigens organisierte mobile Testungen und auch in Kooperation mit den Johannitern), für die neue Verwaltungsabläufe geschaffen werden mussten. Einen größeren Stellenwert nahmen die finanziellen Förderungen (MV-Schutzschirm für die Kitas – Alltagshelfer, Hortmehrbetreuung, Pflegeschutzschirm für die Sozialstation und Tagespflege, Coronaprämie, Erstattung der Ausgaben auf der Grundlage der Corona-Testverordnung) in den Bereichen ein.
Erschwerend waren die Einschränkungen durch die Arbeiten im Homeoffice. Alle Arbeiten konnten erledigt werden, jedoch war ein höheres Maß an Organisation und Abstimmungsarbeit von Nöten.
Im August 2021 wurde durch den Geschäftsführer eine neue Leitungsstruktur angeregt, die zeitnah geschaffen wurde. Die Geschäfte des Vereins werden jetzt von dem Geschäftsführer und 6 Fachdienstleitern geführt. Die Führung mit vorher 18 Bereichsleitern war wenig effektiv. Es wurden sinnvolle Leitungsspannen gebildet und klare Leitungs- und Budgetverantwortungen im Rahmen einer Bestell- und Unterschriftsordnung und angepassten Stellenbeschreibungen vereinbart.
Der Vorstand entschied sich neben den refinanzierten Bereichen der Pflege und dem Rettungsdienst allen Mitarbeitern eine Coronaprämie zu zahlen.
Mit dem Wechsel des Versicherungsmaklers wurden alle Versicherungen auf den Prüfstand gestellt. Wesentliche Änderungen gab es bei der Kfz-Versicherung, Erweiterung durch eine Cyberversicherung und einer Rechtsschutzversicherung.
Seit 2021 werden alle Handkassen digital geführt. Dadurch wurde der Aufwand in der Buchhaltung geringer und der Prozess beschleunigt. Weiterhin optimierten wir den manuellen Import von Ausgangsrechnungen. Neben der Pflege, Fahrdienst, Kindertagesstätten und der Integration werden seit dem Geschäftsjahr 2021 auch die Rechnungen der medizinischen Ausbildung automatisch importiert, so dass nur noch wenige Ausgangsrechnungen manuell eingebucht werden müssen.
Bereich Fahrdienst
Die Abrechnungsstelle Fahrdienst wurde kostenrechnerisch 2021 noch ganzjährig der Allgemeinen Verwaltung zugeordnet.
Im Laufe des dritten und vierten Quartals sind 2 Stellen auf Basis geringfügiger Beschäftigung ersatzlos weggefallen. Zusätzlich ist im 3. Quartal eine Vollzeitstelle weggefallen.
Für das Schnelltestzentrum konnten im ersten Quartal vier Mitarbeiter aus dem Fahrdienst stundenweise abgestellt und refinanziert werden. Im dritten Quartal wurde ein Fahrzeug verkauft und keine Ersatzinvestition getätigt. Eine Vollzeitstelle, welche bis September 2021 für das Mobile Abstrichteam des Landkreises VR kostentechnisch in der Integration erfasst, aber organisatorisch dem Fahrdienst unterstellt war, wurde ab Oktober auch kostentechnisch dem Fahrdienst zugeordnet.
Die Kostenreduktionen in den Aufwendungen für Personal und Fuhrpark sind als Entlastung der Gesamtkosten leicht spürbar, jedoch nicht ausreichend, um die weiterhin rückläufigen Umsätze aufzufangen (ca. 14 TEUR Umsatzverlust im Kerntätigkeitsfeld der Fahrleistungen des steuerbegünstigten Zweckbetriebs, im Vergleich zum Vorjahr).
Diese sind auch im Geschäftsjahr 2021 den anhaltenden, pandemiebedingten Ausfällen in der Schülerbeförderung, Krankenfahrten und Privatfahrten, besonders zum Anfang des Jahres, geschuldet.
Zusätzlich ist ein langjähriger Kooperationspartner, für regelmäßige Medikamentenfahrten, vollständig weggebrochen (Umsatzverlust von ca. 10 TEUR p.a.) Auch interne Fahrten wurden pandemiebedingt teils komplett abgesagt.
Die notwendigen und zum Anfang des Jahres erwarteten Preisanpassungen für Krankenfahrten wurden nicht gänzlich von allen Kassen vorgenommen und auch erst zum August 2021 angepasst. Dies führte erst im 2. Halbjahr zu einer Erhöhung der Umsätze bei den Krankenfahrten (ca. 23 TEUR im Vergleich zum ersten Halbjahr), bei einer gleichzeitigen Steigerung der Einsatzfahrten von ca. 6% im Vergleich zum ersten Halbjahr.
Da im Jahr 2021 keinerlei Hilfen durch Bund und Länder für den Fahrdienst abrufbar waren, mussten alle pandemiebedingten Umsatzverluste selbständig getragen werden. Die negative Erfolgsentwicklung zog sich somit auch im Geschäftsjahr 2021 weiter fort.
Im Hausnotruf wurden 2021 rund 25% (72 Stück) der bestehenden Hausnotrufverträge abgemeldet oder gekündigt. Trotzdem konnten diese wieder durch Neukundenverträge ersetzt und ein Zuwachs von knapp 5 % Vergleich zum Vorjahr (281 im Jahr 2020, 294 im Jahr 2021), verzeichnet werden.
Bereich Integration
Seit dem Vorjahr erbringt der Bereich seine Hauptleistungen im Feld der Kinder- und Jugendhilfe. Das Betreuungsvolumen im Leistungssegment ‚Schulintegration‘ wurde bereits in den letzten Jahren weiter ausgebaut. Waren im vierten Quartal 2020 schon 27 Integrationshelfer beschäftigt, so wurden im Geschäftsjahr 2021 nochmals 7 zusätzliche Integrationshelfer beschäftigt. Coronabedingt wurden nicht durchgehend die vollen Betreuungsleistungen erbracht. Es wurden jedoch auch bei nicht vollständiger Leistungserbringung, die Durchschnittssätze abgerechnet. So wollte das Jugendamt vermeiden, dass pädagogisches Fachpersonal den Arbeitsplatz wechselt und die I-Kinder Ihre Bezugsperson verlieren.
Die Gemeinschaftsunterkunft Sassnitz für Flüchtlinge, wurde im Juni 2021 durch den Landkreis gekündigt. Die Mitarbeiter fanden durch Weiterbildungen ihren Platz in der Schulintegration.
Die Migrations- und Sozialberatung wurde im Dezember 2021 eingestellt. Die Migrationsberatung für Erwachsene bereits im Juni 2021.
Bereich Kinder- und Jugendhilfe
Die Erhöhung der Personalentgelte des pädagogischen Personals auf das Niveau von 95 Prozent der derzeit gültigen Tarifentgelte des öffentlichen Dienstes waren Grund für Entgeltverhandlungen in beiden Kindertagesstätten. In der Groß-Kita Stralsund wurden die Platzkosten unter Berücksichtigung der Gehaltsanpassung im Juli 2021 erfolgreich verhandelt. Die „kleine“ Kindertagesstätte in Dranske auf Rügen folgte mit erfolgreichem Abschluss der Platzkosten im Oktober 2021. Die Kapazitäten der Groß-Kita sind ausgelastet und liegen in den einzelnen Betreuungsarten deutlich über 80 Prozent. Die Rügener Einrichtung weist zum Teil deutliche Auslastungen unter 70 Prozent je Betreuungsart aus.
Coronabedingte Ausfälle von Kindern und Mitarbeitern, wurden durch die Zusammenlegung von Gruppen kompensiert. Es musste keine Einrichtung vollständig schließen.
Bereich Rettungsdienst 2021
Im Bereich Rettungsdienst wurde das Gehaltsniveau auf ca. 96 Prozent der Tarifentgelte des öffentlichen Dienstes angehoben. Die Steigerung der Kostenerstattungen für das Geschäftsjahr 2021 ist dadurch wesentlich begründet. Im zweiten Quartal 2021 wurde ein Haushaltsnachtrag eingereicht, der zusätzliche Aufwendungen für persönliche Schutzausrüstung berücksichtigte. Somit konnten pandemiebedingte Mehraufwendungen im Vorfeld berücksichtigt werden. Eine Nachforderung von Mehraufwendungen zum Jahresende konnte dadurch vermieden werden.
Der Bereich hat zusätzlich mit Lieferengpässen und andauernden Kostensteigerungen in den Sachkosten zu kämpfen. Besonders Kraftstoffe, Hygiene- und medizinisches Material erfahren deutliche Preissteigerungen. Auf notwendige Ersatzteile im Kfz-Bereich und für medizinische Geräte müssen teilweise lange Wartezeiten in Kauf genommen werden.
Im Bereich Rettungsdienst gibt es pro Jahr ca. 40 Initiativbewerbungen für die Ausbildung zum Notfallsanitäter, im Jahr 2021 konnten wieder 3 Azubis die Lehre beginnen.
Im Berichtsjahr haben wir 0,25 VK zusätzlich für die Fortbildung der Mitarbeitenden besetzen können. So können wir die gestiegenen Qualitätsansprüche sicherstellen.
Unter anderem durch Quarantäneanordnungen kommt es momentan oft zu Personalausfall, der bei bestehendem Fachkräftemangel nicht immer einfach zu kompensieren ist.
Aus diesem Grund konnten 3 ausgelernte Azubis als Notfallsanitäter in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen werden.
Bereich Pflege
Die Tagespflege musste im zweiten und dritten Quartal das Angebot teilweise einstellen. Auf der Grundlage der Coronafestlegungen, durfte die Tagespflege nur zu 50% belegt werden. Es erfolgten ganzjährig Ausgleichszahlungen auf der Basis der Belegung des Monats Januar 2020. Da die Verhandlung neuer Pflegeentgelte im Jahr 2020 für gescheitert erklärt wurde, war eine Neuverhandlung der Pflegeentgelte dringend angezeigt.
Die Anträge wurden im August 2021 eingereicht und zum 01.01.2022 verhandelt. Es konnte eine Budgetsteigerung von 38% erzielt werden. Maßgebend für diese Steigerung war die Berücksichtigung der gesetzlich vorgeschriebenen Tarifbindungspflicht für Pflegeberufe ab dem 01.09.2022. Um sich der vermeintlichen Antragsflut zu entziehen, hat sich der Regionalverband entschieden, Tarifentgelte bereits ab Januar 2022 zu beantragen und sie auch tatsächlich mit Laufzeitbeginn zu zahlen.
Im Juli 2021 entstand die Überlegung, in Sassnitz eine eigenständige Sozialstation zu errichten. Der Regionalverband war bereits mehrere Jahre erfolgreich an diesem Standort tätig. Steigende Anfragen nach dem Leistungsangebot unseres Regionalverbandes, ließen die anfänglichen Überlegungen reifen. Es wurden intensive Gespräche mit der städtischen Wohnungsgesellschaft geführt. Ein Büro wurde schnell gefunden, ein Versorgungsvertrag mit den Pflegekassen abgeschlossen und Vergütungen verhandelt. Zu Beginn des Jahres 2022 wurde die Sozialstation eröffnet.
Im Juni 2021 kündigten die Helioskliniken den Kooperationsvertrag zur Bereitstellung von Plätzen für die praktische Ausbildung unserer Auszubildenden. Umgehend wurden Verhandlungen mit den Boddenkliniken Ribnitz-Damgarten aufgenommen. Der Abschluss eines Kooperationsvertrages für das kommende Ausbildungsjahr wurde in Aussicht gestellt.
Planmäßig endeten die Leasingverträge für die gesamte Fahrzeugflotte des ambulanten Pflegedienstes. Alle Fahrzeuge wurden durch neue Fahrzeuge eines anderen Anbieters mit neuen Leasingverträgen ersetzt.
Bereich Freiwillige Dienste – Ehrenamt
Der Fachdienst Freiwillige Dienste/ Ehrenamt ist im Regionalverband breit aufgestellt. Viele Freiwillige, Ehrenamtliche mit großer Einsatzbereitschaft und dem inneren Bedürfnis anderen Menschen zu helfen, sind im Regionalverband aktiv.
Auch wenn die Zahl der Mitglieder im Jahr 2021 erneut um 390 Mitglieder, auf nun 4.006 gegenüber dem Vorjahr sank, konnte eine Steigerung der Mitgliedsbeiträge verzeichnet werden.
Die Formen der Vielfalt zeigen sich in unseren unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern im freiwilligen Bereich.
Im Jahr 2021 unterstützte unser KatSchutz-Team den Landkreis Vorpommern-Rügen weiter beim Testen, vor allem in Kinder- und Pflegeeinrichtungen. Zwei besonders engagierte Helfende wurde deshalb auch verdient, im August 21 vom Landrat, stellvertretend für alle Tester vom ASB, geehrt. Wann immer es eine Anforderung gab, unterstützten unsere Teams das Gesundheitsamt.
Gegenüber dem Vorjahr konnten wieder mehr medizinische Absicherungen durchgeführt werden. Sportveranstaltungen wie das traditionelle Sundschwimmen und der Rügenbrückenlauf werden jährlich zusätzlich vom KatSchutz und weiteren Freiwilligen unseres Vereins unterstützt.
Die Motorradhilfsstaffel wurde aufgelöst.
Unsere Rettungshundestaffel bestehend aus 10 Freiwilligen und ihren 4-Beinern bilden 8 einsatzbereite Teams. Dies funktioniert nur durch regelmäßiges Training von Mensch und Hund. Aufgrund einer Sondererlaubnis des Landkreises durften unter besonderen Schutzmaßnahmen und Auflagen 2x wöchentlich die Teams Ausbildungen durchführen. Von 47 Alarmierung kam es zu 13 aktiven Einsätzen.
Das Team der psychosozialen Notfallversorgung ist nicht nur um ein lang ersehntes Einsatzfahrzeug reicher geworden, sondern konnte auch weitere freiwillige Helfer gewinnen. Die nun 20 Notfallbegleiter*innen agieren als „Fels in der Brandung“. Sie betreuen und helfen Angehörige, Betroffene und med. Personal in einer schweren Zeit, die belastenden Ereignisse zu bewältigen. Leider mussten 2021 die Schulungen und Treffen der Freiwilligen meist online stattfinden.
Im Bereich der Breitenausbildung konnten die Leistungen trotz pandemiebedingter Einschränkungen und ausbildungsfreien Zeiten durch verschiedene Kontaktbeschränkungen in Schulen und Einrichtungen ansteigen. Dies konnte nur durch die Anstrengung, Flexibilität und Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter*innen und der freiwillig Tätigen erreicht werden. Neben der klassischen Erste Hilfe Aus- und Fortbildung wurden mehr Schüler für die Gesundheitsförderung Klasse2000, sowie Kinder und Jugendliche im Selbstschutz in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz ausgebildet und gestärkt.
Wohnen
Die Wohnanlagen waren im Geschäftsjahr über 95% ausgelastet. Instandhaltungsmaßnahmen wurden auf das Notwendigste beschränkt.
Einen endgültigen Plan für die zukünftige Nutzung des ehemaligen Schullandheims Sellin gibt es unverändert nicht. Das Leistungsangebot wird coronabedingt nicht von Schulklassen genutzt. Eine Besserung der Nachfragesituation ist nicht in Sicht. Um Schaden vom Verein abzuwenden, wurde ein Großteil der Bungalows zeitlich befristet an die Kurverwaltung Sellin vermietet. Die nicht vermieteten Bungalows wurden beginnend im Jahr 2021 einer Generalinstandsetzung unterzogen. In nicht unerheblicher Höhe wurden Gelder für den Austausch/ Umrüstung der Heizungsanlage und die Instandsetzung von mehreren Dächern zur Verfügung gestellt. Die Umrüstung der Ölheizung machte sich erforderlich, da die Heizung ihr zulässiges Nutzungsalter überschritten hatte und Mängel im Öllager die Ausweitung zu einem größeren Schaden befürchten ließen.
6. Personalstruktur
7. Mittelherkunft und 8. Mittelverwendung
9. Mitgliedsverbände/ Tochtergesellschaften
10. Zuwendungen