1. Name, Sitz, Anschrift und Gründungsjahr
2. Selbstverständnis, Ziele und Satzung
3. Finanzamt
4. Name und Funktion der Entscheidungsträger
5. Bericht über die Tätigkeit unserer Organisation
Allgemein
Im Jahr 2022 hat neben der Coronapandemie auch der Krieg Russlands gegen die Ukraine in der Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zu erheblichen Unsicherheiten geführt. Herausforderungen wie Lieferkettenengpässe, Inflation und steigende Zinsen, Handelsbeschränkungen und -sanktionen, Energie- und Klimakrise sowie Arbeitskräftemangel und eine zu erwartende Rezession in Europa waren und sind Probleme, denen sich der ASB-Regionalverband NORD-OST e.V. stellen musste und die den Jahresabschluss 2022 maßgeblich beeinflusst haben. Insbesondere der Krieg in der Ukraine hat das Jahresergebnis geprägt. Die durch den Krieg erfolgten Preissteigerungen bis zu 30/40% konnten durch bereits frühzeitig abgeschlossenen Vergütungsverhandlungen nicht berücksichtigt und damit auch nicht refinanziert werden. Besonders im Fahrdienst waren die Auswirkungen zu spüren. Der Landkreis war nicht bereit, die Mehrkosten auszugleichen. Das Objekt in Franzburg wurde ungeplant und grundlegend saniert und dem Landkreis als Flüchtlingsunterkunft für 25 Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Der Landkreis hatte das Objekt vom 15.05.2022 bis zum 31.12.2022 angemietet. Fristgemäß wurde der Mietvertrag zum 31.12.2022 gekündigt. Am 26.12.2022 wurde die Kündigung zurückgezogen. Es wurde Einigkeit darüber erzielt, dass der Landkreis das Objekt vorerst bis 30.09.2023 mietet. In die Herrichtung des Objektes wurden erhebliche Mittel investiert. Jahrelanger Leerstand hatten deutliche Spuren hinterlassen. Dem Regionalverband ist es durch einen Spendenaufruf gelungen, den überwiegenden Teil der entstandenen Kosten durch Spendenmittel zu refinanzieren. Die ehrenamtliche Arbeit, die in dieses Objekt bei der Herrichtung geflossen ist, lässt sich schwerlich betiteln. Mitarbeiter, Mitglieder und Dorfbewohner haben es in sehr kurzer Zeit geschafft, eine gemütliche Wohnstätte herzurichten.
Der Regionalverband hat die Hinweise zur drohenden Energiekrise im Winter sehr ernst genommen. Mit dem Bewusstsein als Hilfsorganisation zur Verfügung zu stehen, wenn Hilfe benötigt wird, hat sich der Regionalverband frühzeitig auf die drohende Energiekrise vorbereitet. Hilfsmittel und Ausrüstung wurden beschafft, Notfallpläne erstellt und Schulungen bei Mitarbeitern und Kunden durchgeführt. Die finanziellen Mittel für diese Maßnahmen, wurden außerplanmäßig vom Regionalverband zur Verfügung gestellt. Der fortdauernden Corona-Situation konnte der Regionalverband gut begegnen. Alle Leistungsangebote wurden ohne nennenswerte Einschränkungen vorgehalten. Betriebsveranstaltungen wurden je nach geltenden Bestimmungen wieder in Präsenz durchgeführt. Die Hygiene- und Testmaßnahmen wurden trotz sinkender Infektionszahlen beibehalten und teilweise sogar verstärkt. Trotz der bundesweit sinkenden Infektionszahlen hatte der Regionalverband einen deutlichen Anstieg der Krankheitsfälle zu verzeichnen, die maßgeblich mit Corona in Verbindung gebracht werden können. In der Krankenstatistik (Februar 2022 bis Februar 2023) wurden insgesamt 4627 Krankentage erfasst. In Auswertung der Statistik müssen mit 71 Mitarbeitern Gespräche zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement geführt werden.
Im Ergebnis der Entscheidung im Dezember 2021, das Tarifwerk des Paritätischen Arbeitgeberverbandes PATT e.V. im Regionalverband einzuführen, wurde der Regionalverband im Februar 2022 kooperatives Mitglied im Arbeitgeberverband. Mit dem Ziel, die Vollmitgliedschaft im ersten/zweiten Quartal 2023 zu erlangen, wurde zielstrebig an der Einführung des Tarifwerkes gearbeitet. Mit dem klaren Willen, das Tarifwerk PATT im Regionalverband einzuführen, wurden bereits alle Vergütungsverhandlungen für den Zeitraum 2022/2023 mit den Grundvergütungen des PATT verhandelt. Die verhandelten Vergütungen wurden mit Inkrafttreten der Vergütungsvereinbarungen an die Mitarbeiter ausgezahlt. Seit Juni 2022 wurde die Grundvergütung nach PATT an alle Mitarbeiter gezahlt. Der Vergütungsvielfalt im Regionalverband wurde damit ein Ende bereitet und Mitarbeitergerechtigkeit in der Vergütung hergestellt. Auf der Grundlage des im Juni 2022 verabschiedeten Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetzes (GVWG) befindet sich der Tarif im Bereich der ambulanten und teilstationären Pflege in Vollanwendung.
Auf der Mitgliederversammlung am 24.08.2022 wurde unter anderem die Neuwahl des Vorstandes durchgeführt, sowie eine Satzungsänderung beschlossen. Der Vorstand wurde für seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2021 entlastet.
Im Folgenden wird ein Überblick über die wesentlichen Vorgänge in den einzelnen Bereichen des Vereins gegeben:
Bereich Geschäftsführung und Verwaltung
Mit Schreiben vom 30.03.2022 wurde dem Regionalverband völlig unerwartet der Sitz der Geschäftsstelle im Handwerkerring 20 zum 30.06.2022 gekündigt. Nur unter großen Anstrengungen ist es gelungen, kurzfristig ein neues Mietobjekt zu finden und zum Stichtag zu beziehen. Seit dem 01.07.2022 hat der Regionalverband den Sitz der Geschäftsstelle in der Robert-Bosch-Straße 12 in Stralsund. Der Umzug war mit erheblichen Kosten verbunden. Die Miete ist deutlich höher als im vorherigen Mietobjekt. Die entstandenen Mehrkosten konnten in den Vergütungsverhandlungen nicht berücksichtigt werden, da die Verhandlungen für alle Leistungsangebote weitestgehend im April 2022 mit Vertragswirksamkeit bis mindestens zum 31.12.2022 abgeschlossen waren.
Der Mietvertrag wurde mit einer Laufzeit bis zum 30.04.2025 abgeschlossen. Mit der Kündigung des alten Mietverhältnisses einhergehend, fasste der Vorstand den Entschluss, mittelfristig die Geschäftsstelle in eigenen Räumlichkeiten unterzubringen. Durch den Umzug bedingt, wurde die Serverstruktur und die Telefonanlage in der Geschäftsstelle erneuert. Mit dem Umzug haben sich, wenn auch ungeplant, die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter der Verwaltung und des Fahrdienstes deutlich verbessert.
Im Jahr 2021 wurde durch den Vorstand der Beschluss gefasst, einen Personalverantwortlichen einzustellen. Alle Aufgaben der Personalverwaltung lagen bisher bei der Mitarbeiterin der Lohnbuchhaltung. Ziel der neuen Stelle ist es, die Lohnbuchhaltung zu entlasten, die mit der Tarifeinführung verbundenen Aufgaben zu erledigen und das Personalmanagement deutlich zu verbessern. Diese Stelle wurde zum 01.04.2022 mit der Stelleninhaberin des Bereiches Marketing besetzt. Die Stelle Marketing wird weiterhin für erforderlich gehalten – blieb aber im Jahr 2022 unbesetzt.
Die im August 2021 eingeführte Leitungsstruktur hat sich bewährt. Die Zusammenarbeit des Geschäftsführers – mit nur noch 6 Fachdienstleitern – gestaltet sich effizient. Das Berichtswesen für den Vorstand, den Geschäftsführer und die Fachdienstleiter wurde grundlegend überarbeitet und den Wünschen und Erfordernissen angepasst.
Im Jahr 2021 wurde damit begonnen, alle Versicherungen auf den Prüfstand zu stellen. Im Ergebnis wurden weitestgehend alle Versicherungsverträge überarbeitet und angepasst. Neue Risiken wurden erkannt und versichert. Bei einem nahezu gleichgebliebenen Budget wurde der Versicherungsschutz deutlich ausgebaut und den tatsächlichen Erfordernissen angepasst. Als wesentliche Ergänzung zum bisherigen Versicherungswerk, ist der Abschluss einer D&O-Versicherung zu nennen.
Die 2021 eingeführten digitalen Handkassen haben sich bewährt. Der Aufwand in der Buchhaltung ist deutlich geringer geworden und die Prozesse wurden beschleunigt. Für das Jahr 2022 war ursprünglich die Einführung des digitalen Rechnungswesens in der Verwaltung geplant. Dieses Vorhaben wurde insbesondere auf Grund des Umzugs nicht umgesetzt. Grundsätzlich wird aber an dem Wunsch der Umsetzung festgehalten. Die Umsetzung wird für die Jahre 2023/2024 geplant.
Bereich Fahrdienst
Die negative Erfolgsbilanz des Fahrdienstes hat sich leider auch im Jahr 2022 fortgesetzt. Es ist nicht gelungen eine Verbesserung des Jahresergebnisses 2021 zu erzielen. Gegenüber dem Vorjahr hat sich das Jahresdefizit mehr als verdoppelt. Die vom Vorstand beschlossene Defizitgrenze von -25.000€ (s. BV 054/2022 Beschluss aus 2014) wurde in den letzten Jahren nie erreicht. Insgesamt ist in den letzten 4 Jahren ein Defizit von -400.300€ aufgelaufen. Eine Verbesserung der Situation ist nicht zu erwarten. Der Vorstand hat deshalb den Geschäftsführer in der Vorstandssitzung am 14.12.2022 beauftragt, den Fahrdienst im Jahr 2023 vollständig aufzulösen.
Bereich Integration
Seit dem Jahr 2020 erbringt der Bereich seine Hauptleistungen im Feld der Kinder- und Jugendhilfe. Das Betreuungsvolumen im Leistungssegment ‚Schulintegration‘ wurde weiter ausgebaut. Im Jahr 2022 wurden 46 Mitarbeiter in dem Bereich beschäftigt. Im Jahr 2021 waren es 34 Beschäftigte. Bedingt durch Krankheiten der Mitarbeiter – insbesondere Corona - wurden nicht durchgehend die vollen Betreuungsleistungen erbracht. Im Berichtszeitraum wurden für jeden Mitarbeiter des Bereiches durchschnittlich 49 Krankheitstage erfasst. Allein auf der Grundlage der Krankheitstage konnten Leistungen i.H.v. 77.000€ nicht zur Abrechnung gebracht werden.
Die Gemeinschaftsunterkunft Sassnitz für Flüchtlinge wurde im Juni 2021 durch den Landkreis gekündigt. Die Mitarbeiter fanden durch Weiterbildungen ihren Platz in der Schulintegration. Im März 2022 wurde die Gemeinschaftsunterkunft wieder geöffnet. Seit dem 21.03.2022 ist der Regionalverband für die zentrale und dezentrale Betreuung von Flüchtlingen auf der gesamten Insel Rügen zuständig. Insgesamt werden von den Mitarbeitern des Regionalverbandes 435 Flüchtlinge dezentral und 56 Flüchtlinge zentral betreut und wöchentlich werden es mehr (Stand 17.05.2023).
Bereich Kinder- und Jugendhilfe
Der Bereich der Kinder und Jugendhilfe konnte seinen Erfolgskurs der letzten Jahre nicht fortsetzen. Seit August 2022 kam es zu deutlichen Defiziten in der Belegung der Betreuungsplätze. Ende August waren im Vergleich zum Vorjahr 50 Plätze nicht belegt. Bis zum Jahresende konnten 30 Kinder neu aufgenommen werden. Scheinbar ist der Bedarf an Kindergartenplätzen in Stralsund gedeckt. Auch andere Träger berichten über ähnliche Auslastungsprobleme. Im Jahr 2023 wird beabsichtigt, die Aufnahmekapazität evtl. abzusenken, um kostendeckende Betreuungssätze verhandeln zu können. Mehrfach verschobene Investitionsmaßnahmen wurden im Jahr 2022 durchgeführt. Begonnen wurde mit dem dringend erforderlichen Sandaustausch in den Sandkästen. Selbst bei diesen Arbeiten waren die Auswirkungen der Preissteigerungen durch den Krieg deutlich zu spüren. Die tatsächlichen Kosten für den Sandaustausch waren um ein Vielfaches teurer als das Angebot aus dem Vorjahr – aber der Austausch dringend erforderlich. Erschwerend kam hinzu, dass bei den Bauarbeiten am Haus 1 ein altes Heizungskanalsystem entdeckt wurde, dass einzustürzen drohte. Das gesamte Kanalsystem wurde freigelegt und verfüllt. Es wurde geprüft, ob die entstandenen Kosten an den ehemaligen Betreiber der Heizung übergeben werden können. Leider musste festgestellt werden, dass der Regionalverband für die Beseitigung der Gefahr und damit auch für die entstandenen Kosten zuständig war. Im März 2022 hat sich der Regionalverband an einem Interessenbekundungsverfahren für den zukünftigen Hort der Juri-Gagarin-Schule beteiligt. Der Regionalverband konnte sich gegen 3 weitere Bewerber durchsetzen und hat den Zuschlag für das Betreiben eines Hortes mit insgesamt 240 Plätzen erhalten. Derzeit werden vom Regionalverband 110 Plätze im Ersatzhort angeboten. Die Stadt Stralsund plant den Neubau eines Hortgebäudes im Jahr 2024.
Bereich Rettungsdienst
Im September 2022 hat der Vermieter der Rettungswache Nord den Regionalverband und den Eigenbetrieb Rettungsdienst des Landkreises darüber informiert, dass er die Immobilie veräußern möchte. Der Träger des Rettungsdienstes, der Landkreis Vorpommern-Rügen, stellte nach einschlägiger Prüfung fest, dass er die Immobilie nicht erwerben kann. Daraufhin hat der Vorstand des Regionalverbandes den Kauf der Immobilie geprüft und sich für den Kauf entschieden. Gründe für die Kaufentscheidung waren im Wesentlichen:
- Der Standort ist durch ein Rettungsdienstgutachten genau an dieser Stelle festgeschrieben.
- Ein Rettungsdienstneubau würde ca. 2,5 Mio € kosten.
- Ein Erwerb der Immobilie durch Dritte würde den Weg der Mietvertragskündigung auf der Grundlage „Eigenbedarf“ ermöglichen.
- Mieterträge sind durch Vermietung gesichert und über das verhandelte Budget der Krankenkassen (stabile Refinanzierungslage) refinanziert.
- Notwendige Sanierungskosten können in die jeweilige Budgetplanung für die Kostenträger einfließen.
- Betriebskosten sind durch den RD refinanziert.
Der Erwerb wurde im Jahr 2022 vorbereitet und im Januar 2023 abgeschlossen.
Im Mai 2022 hat sich der Regionalverband an einem Interessenbekundungsverfahren für eine neue Rettungswache in Karnin beteiligt. Eine Entscheidung des Eigenbetriebes steht noch aus. Die Belastung der Mitarbeiter in der Corona-Krise und die konstant steigende Arbeitsbelastung im Rettungsdienst führen zu Frustration, persönlichen Belastungssituationen und somit dazu, dass Mitarbeiter ihre Arbeitszeit reduzieren oder den Rettungsdienst ganz verlassen. Damit fehlt jetzt und in Zukunft Personal. Nur über eine gesicherte Finanzierung und flexible Arbeitszeit- und Stellenmodelle wird ein zukunftsfähiger Rettungsdienst möglich sein. Der Blick in andere Landkreise und Bundesländer zeigt deutlich, dass die weitere Zuspitzung der Personalsituation hier erst noch bevorsteht und die Gewerkschaften auf eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit drängen. Die Einführung des Tarifwerkes bietet die erforderlichen Sicherheiten. Eine angemessene Vergütung für die Mitarbeiter ist vereinbart. Gleichfalls sieht der Tarif für die Mitarbeiter des Rettungsdienstes eine 42h Woche vor. Leider ist diese Wochenarbeitszeit derzeit noch nicht mit den Kostenträgern zu verhandeln. Die Einführung dieser Regelung würde die Einstellung von 6 neuen Mitarbeitern erforderlich machen, die ein nach TVöD vergütender Träger nicht vorhalten muss. Deshalb sind die Kostenträger nicht bereit, die neuen Stellen zu refinanzieren. Erschwerend kommt dazu, dass es durch das Erlöschen des Rettungsassistentengesetzes – RettAssG und dem Inkrafttreten des Notfallsanitätergesetz – NotSanG zu einer Lücke in der Absolventenvermittlung kommt. Um der bestehenden und voraussichtlichen Personalknappheit entgegenzuwirken, werden auch zukünftig vier Auszubildende zum Notfallsanitäter jährlich neu eingestellt. Weitere Anpassungsprüfungen vom Rettungsassistenten zum Notfallsanitäter werden folgen. Die Übergangsfrist für Ergänzungsprüfungen läuft 2023 aus. Es ist gelungen, die zur Ergänzungsprüfung in Frage kommenden Mitarbeiter größtenteils zu überzeugen und erfolgreich zum Prüfungsabschluss zu begleiten. Grundsätzlich muss festgestellt werden, dass die Personalsituation im Rettungsdienst, wie auch in allen anderen Bereichen angespannt war. Dem Regionalverband ist es aber immer gelungen, Abgänge durch Neueinstellungen zu kompensieren. Der Fachdienst hat zusätzlich mit Lieferengpässen und andauernden Kostensteigerungen in den Sachkosten zu kämpfen. Besonders Kraftstoffe, Hygiene- und medizinisches Material erfuhren deutliche Preissteigerungen. Auf notwendige Ersatzteile im Kfz-Bereich und für medizinische Geräte mussten teilweise lange Wartezeiten in Kauf genommen werden.
Bereich Pflege
Auf der Grundlage der Coronafestlegungen, durfte die Tagespflege bis Juni 2022 täglich nur mit 12 Plätzen öffnen. Es erfolgten bis Juni 2022 Ausgleichszahlungen auf der Basis der Belegung des Monats Januar 2020. Neue Pflegeentgelte wurden im August 2021 beantragt. Die neue Vergütungsvereinbarung trat zum 01.01.2022 in Kraft. Es konnte eine Budgetsteigerung von 38% erzielt werden. Maßgebend für diese Steigerung war die Berücksichtigung der gesetzlich vorgeschriebenen Tarifbindungspflicht für Pflegeberufe ab dem 01.09.2022. Um sich der vermeintlichen Antragsflut zu entziehen, hat sich der Regionalverband entschieden, Tarifentgelte bereits ab Januar 2022 zu beantragen und sie auch tatsächlich mit Laufzeitbeginn zu zahlen. Im Juli 2021 entstand die Überlegung, in Sassnitz eine eigenständige Sozialstation zu errichten. Der Regionalverband war bereits mehrere Jahre erfolgreich an diesem Standort tätig. Steigende Anfragen nach dem Leistungsangebot unseres Regionalverbandes, ließen die anfänglichen Überlegungen reifen. Es wurden intensive Gespräche mit der städtischen Wohnungsgesellschaft geführt. Ein Büro wurde schnell gefunden, ein Versorgungsvertrag mit den Pflegekassen abgeschlossen und Vergütungen verhandelt. Zu Beginn des Jahres 2022 wurde die Sozialstation eröffnet. Die Vergütungsverhandlungen für diesen ambulanten Dienst gestalteten sich äußerst schwierig. Unstrittig waren die Verhandlungen über die Höhe der Personalentgelte. Die Sachkosten wurden in der beantragten Höhe nicht verhandelt. Die als Verhandlungsbasis vorgeschlagenen Sachkosten, wurden aus den Ist- Kosten des ambulanten Dienstes Stralsund abgeleitet. Diese Vorgehensweise wurde von den Kostenträgern nicht akzeptiert. Waren die Pflegeentgelte des ambulanten Dienstes Stralsund für den Sassnitzer Bereich im Jahr 2021 noch auskömmlich, konnte mit den neuen Kostensätzen keine Kostendeckung erzielt werden. Im Juni 2022 kündigten die Helioskliniken den Kooperationsvertrag zur Bereitstellung von Plätzen für die praktische Ausbildung unserer Auszubildenden. Umgehend wurden Verhandlungen mit den Boddenkliniken Ribnitz-Damgarten aufgenommen. Ein Kooperationsvertrag für das kommende Ausbildungsjahr wurde abgeschlossen.
Bereich Freiwillige Dienste – Ehrenamt
Der Fachdienst Freiwillige Dienste/ Ehrenamt ist im Regionalverband breit aufgestellt. Viele Freiwillige, Ehrenamtliche mit großer Einsatzbereitschaft und dem inneren Bedürfnis anderen Menschen zu helfen, sind im Regionalverband aktiv. Die Zahl der Mitglieder ist im Jahr 2022 erneut um ca. 390 Mitglieder, auf nun 3.767 gesunken. Im Jahr 2022 erfolgten insgesamt 60 Alarmierungen und daraus 50 Einsätze durch die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams. Die Rettungshundestaffel verfügte 2022 über 6 einsatzfähige Flächenteams, die bei der Suche nach Vermissten zum Einsatz kamen. Im Jahr 2022 hat die Rettungshundestaffel insgesamt 60 Alarmierungen erhalten und an 15 Einsätzen aktiv mitgewirkt. Seit dem 23.04.2022 treffen sich 8-12 Jugendliche aus dem Schulsanitätsdienst zu regelmäßigen, gemeinsamen Veranstaltungen. Ziel ist es, Erste Hilfe Kenntnisse zu vertiefen, den ASB in seiner Vielfalt kennen zu lernen und gemeinsame Aktionen, Ausflüge u.v.m. zu unternehmen. Damit ist es dem Regionalverband gelungen, eine neue Form der Begegnung, Entwicklung und Förderung junger Menschen zu schaffen. Höhepunkt der Arbeit war im Oktober 2022 der Einsatz unserer Jugendlichen als Helfer beim Rügenbrückenlauf. Gemeinsam mit den Samaritern des Katastrophenschutzes konnte die Herausforderung erfolgreich gemeistert werden. Medizinische Absicherungen konnten im Jahr 2022 wieder vermehrt durchgeführt werden. Sportveranstaltungen wie das traditionelle Sundschwimmen und der Rügenbrückenlauf wurden von Freiwilligen unseres Verbandes unterstützt. Im Bereich der Breitenausbildung konnten die Leistungen trotz pandemiebedingter Einschränkungen und ausbildungsfreien Zeiten durch verschiedene Kontaktbeschränkungen in Schulen und Einrichtungen ansteigen. Dies konnte nur durch die Anstrengung, Flexibilität und Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter und der freiwillig Tätigen erreicht werden.
Bereich Wohnen
Die Wohnanlagen waren im Geschäftsjahr über 95% ausgelastet. Instandhaltungsmaßnahmen wurden auf das Notwendigste beschränkt. Die Perspektive des Objektes „Schullandheim Sellin“ ist weiterhin ungewiss. Das Leistungsangebot wird nicht von Schulklassen genutzt. Eine Besserung der Nachfragesituation ist nicht in Sicht. Um Schaden vom Verein abzuwenden, wurde ein Großteil der Bungalows befristet an Saisonkräfte der Gemeinde Sellin vermietet. Eine Vermietung an Saisonkräfte der Kurverwaltung deckt zwar die Forderungen der Erbbaupacht, steht aber dem Sinn des Erbbaurechtsvertrages völlig entgegen. Dieser Einsicht geschuldet, hat der Regionalverband das Gespräch mit der Stadt Leipzig gesucht. In Leipzig wurde der Sachstand dargelegt. Die Stadt Leipzig wird sich nach eingehender Prüfung mit dem Regionalverband in Verbindung setzten und über die Zukunft des Erbbaurechtsvertrages entscheiden. Die nicht vermieteten Bungalows wurden beginnend im Jahr 2021 einer Generalinstandsetzung unterzogen. Insgesamt wurden in die Instandsetzung der Bungalows ca. 160.000 € investiert. Die betroffenen 5 Bungalows standen seit 2018 leer. Der Leerstand hatte deutliche Spuren hinterlassen. Eine komplette Sanierung war dringend angezeigt und dem Erbbaurechtsvertrag geschuldet.
6. Personalstruktur
7. Mittelherkunft und 8. Mittelverwendung
9. Mitgliedsverbände/ Tochtergesellschaften
10. Zuwendungen